Projekt: Kindliche Wahrnehmung von Interaktion mit Erziehungspersonen (KiWIE)
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (1997-1998)
Das KiWIE-Projekt war der Frage gewidmet, wie Kinder die Betreuung durch ihre Eltern und durch Erzieherinnen in der Kita einschätzen und ob dabei systematische Unterschiede zwischen Elternhaus und Kita sowie zwischen ostdeutschen (Brandenburg) und westdeutschen (Nordrhein-Westfalen) Kindern auftreten. Für die Untersuchung der kindlichen Wahrnehmung wurde der „Familien- und Kindergarten-Interaktions-Test“ (FIT-KIT) entwickelt. Dieser Test stellt eine Befragung dar, die in ein Regelspiel eingebettet ist. Seine Anwendung erlaubt Einschätzungen darüber, ob Kinder ihre Eltern oder Erzieherinnen als hilfsbereit, kooperativ, tröstend und humorvoll oder als abweisend, restriktiv und ideenlos beurteilen und ob sich die Kinder selbst als diplomatisch oder „aufmüpfig“ gegenüber Erziehungspersonen erleben. Im Rahmen des Projekts wurden insgesamt 761 vier- bis achtjährige Kinder (427 aus Brandenburg, 334 aus NRW) befragt; die Teilstichproben waren hinsichtlich Geschlecht und elterlichem Bildungsniveau für das jeweilige Bundesland repräsentativ. Es zeigte sich, dass Vier- bis Achtjährige ihre Beziehungen zu Eltern und anderen Erziehungspersonen genauso zuverlässig und stabil einschätzen können wie ältere Kinder oder Jugendliche. Der FIT-KIT (Sturzbecher & Freytag, 2000) wie auch ein Begleitvideo und ein Begleitbuch „Spielbasierte Befragungstechniken“ sind im Hogrefe-Verlag für Angewandte Psychologie in Göttingen erschienen. Darüber hinaus wurde ein Buch für Erzieherinnen in Kindertageseinrichtungen erarbeitet, dass beim Luchterhand-Verlag erhältlich ist.
