Weitere Projekte

Entwicklung und Situation der Trennungs- und Scheidungsberatung in den neuen Bundesländern.

Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (1995 - 1996)
 
Im Rahmen dieses Projekts wurde ein Überblick über die derzeitige Lage der Trennungs- und Scheidungsberatung in den neuen Bundesländern gewonnen. Problembereiche in­nerhalb der Ausgestaltung des Beratungsangebots gemäß §§ 17, 18 und 28 KJHG bei öffentlichen und freien Trägern sowie Diskrepanzen zwischen dem Beratungsbedarf und vorhandenen Angeboten sollten aufgezeigt werden. Die Bestandsaufnahme erfolgte auf der Grundlage einer multiperspektivischen Herangehensweise unter Verknüpfung quantitativer und qualitativer Methoden:
  • So wurde eine schriftliche Befragung aller Jugendämter in den neuen Bundesländern und der freien Träger, die Trennungs- und Scheidungsberatung anbieten, realisiert.
  • Diese Fragebogenuntersuchung wurde durch Interviews mit ausge­wählten freien Trägern und Jugendämtern ergänzt.
  • Darüber hinaus wurden weitere Inter­essengruppen (Klienten von Beratungsstellen, Familienrichter) in die Untersuchung einbezogen.

Die Befunde der Analyse belegten das hohe Problembewusstsein und den guten Informationsstand im Hinblick auf die psychosozialen und juristischen Aspekte des Trennungs- und Scheidungsgeschehens bei den ostdeutschen Beratungsanbietern. Die Ergebnisse verwiesen aber auch auf bestehende Akzeptanzprobleme der Jugendämter als Beratungsdienstleister und auf den zu geringen Bekanntheitsgrad des Beratungsangebots der Jugendämter.

Optimierungsbedürftig erschien auch die Kooperation von Jugendamt, Beratungsstellen und Familiengerichten. Gemessen an der Bedeutung der gemeinsamen Aufgabe, im Zusammenwirken aller Beteiligten eine optimale Perspektive für das Kind zu entwickeln, wurde eine disziplin- und institutionenübergreifende Kooperation (beispiels­weise über Arbeitskreise) als produktive und intensive Form der Zusammenarbeit nur in geringem Umfang praktiziert. Diese Ergebnisse boten sowohl Anregungen und Orientie­rungsgrundlagen für die Bedarfsplanungen vor Ort wie auch für die Unterstützung der inhaltlichen Ausgestaltung der Beratungsangebote durch Projekte von Landes- und Bun­desinstitutionen und Fortbildungsträgern.

Intergenerationelle Transferleistungen

Förderung: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg (1995)
Das Ziel des Projekts bestand darin, soziale Unterstützung und Leistungsströme zwischen den Generationen im familialen Kontext zu analysieren. Die Hauptfragestellungen der Untersuchung lassen sie wie folgt zusammenfassen:
  • Welche Unterstützungsleistungen werden innerhalb des verwandtschaftlichen Verbandes erbracht?
  • Welche Bedingungen fördern intergenerationelle Unterstützungsleistungen, welche behindern sie?

Im Rahmen eines qualitativen Forschungsansatzes (Analyse zehn familialer Netzwerke zur Erfassung interner Transferbedingungen) wurden diese Fragestellungen beantwortet. Die Netzwerkanalyse, die die intergenerationellen Transferleistungen und Austauschbeziehungen näher erfassten, fokussierten drei Ebenen:

  1. Kommunikationsaustausch
  2. Transfer bzw. Austausch von Dienstleistungen
  3. Transfer bzw. Austausch von finanziellen Leistungen